×

Durch einen Riss des Faserrings kann es zu einer Vorwölbung der Bandscheibe (Protrusion) oder einem Austritt von Bandscheibengewebe (Sequester) in den Wirbelkanal (Spinalkanal) mit Kompression der Nervenwurzeln und dadurch bedingt Schmerzen oder Ausfallserscheinungen (Taubheitsgefühl oder Lähmungen) kommen. Prinzipiell ist eine krankhafte Bandscheibenveränderung überall an der Wirbelsäule möglich,  am häufigste ist der Bandscheibenvorfall in der unteren Lendenwirbelsäule (LWS) und unteren Halswirbelsäule (HWS),  seltener im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS).

Therapie: Standard ist bei Bandscheibenvorfällen ohne motorisches Defizit eine zumindest 6 wöchige konservative Therapie, der Bandscheibenspezialist ihres Vertrauens beginnt in Regel mit einer kombinierten Schmerztherapie, die man bei anhaltenden Schmerzen durch eine bildgestützte Infiltration zum gereizten Nerven mit Cortison und Lokalanästhetikum erweitern kann. Diese Behandlung führt in den meisten Fällen zu einem Abklingen der Schmerzen.

Bei therapieresistenten Schmerzen oder Funktionsausfall von Nerven mit motorischem Defizit besteht – je nach schwere – eine relative bis absolute Operationsindikation, wobei je nach Lokalisation des Bandscheibenvorfalls unterschiedliche mikrochirugische oder auch minimalinvasive  Operationsverfahren zum Einsatz kommen.